Die Sammlung Teufel der Universität Erfurt

Bücherlust und Entdeckungsfreude

1997 schenkte das Ehepaar Helmut und Helena Teufel der gerade neu gegründeten Universität Erfurt seine Büchersammlung, die zum damaligen Zeitpunkt ca. 40.000 Bände Literatur umfasste.

Dabei handelt es sich um einen größeren Bestand von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften vor allem aus den Bereichen Geschichte, Kunstgeschichte, Literatur und Judaica. Besondere Schwerpunkte sind die Geschichte Böhmens, Mährens und Schlesiens, die Geschichte der Juden Deutschlands sowie Böhmens, Mährens und Schlesiens, tschechische Literatur und deutsche Literatur der böhmischen Länder sowie österreichische Literatur, außerdem fränkische und bayerische Landesgeschichte und  Kunsthistorie. Wohl ein Unikum in Deutschland stellen zwei Untergruppen dar, eine Spezialsammlung zum ersten tschechoslowakischen Präsidenten Thomas G. Masaryk (1850-1937) und eine über den mährisch-schlesischen Dichter Petr Bezruč (1867-1958). Ergänzt wird dieses Material durch Notendrucke sowie Musik-CDs und -Schallplatten.


Freier Geist und bürgerschaftliches Engagement

Collegium Maius der alten Universität Erfurt
Collegium Maius der alten Universität Erfurt

Die Gründung der Bürgeruniversität Erfurt im Jahr 1379 verdankt sich der Initiative des mittelalterlichen Stadtrates.
Obwohl der Studienbetrieb erst 1392 aufgenommen werden konnte, zählte die Universität Erfurt mit den vier Fakultäten Philosophie, Medizin, Recht und Theologie bald zu den renommiertesten Hochschulen Europas.
Der Arzt, Gelehrte und zweite Rektor der alten Universität Erfurt, Amplonius Rating de Berka, übergab 1412 seine umfangreiche Handschriftensammlung von 633 Bänden an das von ihm zur Versorgung und Förderung von Studenten an der Universität Erfurt gestiftete Kollegium zur Himmelspforte. Die Bibliotheca Amploniana gilt als größte heute beinahe geschlossen erhaltene Handschriftensammlung eines spätmittelalterlichen Gelehrten weltweit und zählt zu den bedeutendsten Handschriftensammlungen Deutschlands.

Nach Jahren des Niedergangs in den politischen Wirren der Zeit musste die Universität 1816 schließen. Doch im ausgehenden 20. Jahrhundert führte das wachsende Engagement der Erfurter Bürger für ihre Universität schließlich 1994 zu deren Neugründung.

In dieser frühen Nachwendezeit, die ganz wesentlich durch den "Aufbau Ost" geprägt ist, engagierten sich zwei Menschen besonders für die im Aufbau befindliche Bibliothek der neu gegründeten Universität Erfurt. Dr. Helmut Teufel und seine Frau Helena schenkten 1997 ihre Büchersammlung von ca. 30.000 Bänden, die sie bis heute fortlaufend ergänzen, der noch in bescheidenen Anfängen steckenden Universitätsbibliothek.

Dem Erbe verpflichtet

Der Förderverein möchte dieses bürgerschaftliche Engagement fortführen und setzt sich das Ziel, die Buchkultur zu fördern und einen aktiven Beitrag zum Kultur- und Geistesleben der Universität und der Stadt Erfurt zu leisten.